15.08., Die Bedeutung der Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt
Ursprung und Tradition
Die Kräuterweihe geht auf vorchristliche Zeiten zurück, als Kräuter und Pflanzen als Heilmittel und Schutz gegen Krankheiten und Unheil verehrt wurden. Mit der Christianisierung wurden diese Bräuche in die katholische Liturgie integriert und mit dem Marienfest verbunden.
Symbolik der Kräuter
Die Kräuter, die am Fest Mariä Himmelfahrt geweiht werden, symbolisieren die Vielfalt der Schöpfung und die Fürsorge Gottes für die Menschheit. Maria, die Mutter Gottes, wird in der katholischen Tradition oft als „Blume des Feldes“ und „Lilie der Täler“ bezeichnet, was ihre Reinheit und ihre besondere Rolle in der Heilsgeschichte betont. Die Kräuterweihe unterstreicht diese Verbindung zur Natur und zu Maria als Mittlerin der göttlichen Gnade.
Die Legende der Himmelfahrt Mariens
Einer Legende zufolge wurden beim Auffinden des leeren Grabes Mariens nach ihrer Himmelfahrt wohlriechende Kräuter und Blumen entdeckt. Diese Legende verstärkte die Verbindung zwischen Maria und der heilenden und schützenden Kraft der Kräuter. Die geweihten Kräuter wurden daher im Volksglauben auch als Schutzmittel gegen Krankheit und Unglück betrachtet und fanden Anwendung in Haus und Hof.
Heutige Praxis
Heute bringen Gläubige am 15. August Kräuterbüschel in die Kirche, die während der Messe gesegnet werden. Diese Büschel bestehen oft aus sieben oder neun verschiedenen Kräutern, darunter Johanniskraut, Kamille, Schafgarbe, und Minze. Nach der Weihe werden die Kräuter oft getrocknet und im Haus aufgehängt oder als Tee verwendet, um Segen und Gesundheit ins Heim zu bringen.
Die Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt verbindet somit Natur und Glauben auf besondere Weise und erinnert die Gläubigen an die heilende und schützende Präsenz Gottes in ihrem täglichen Leben, vermittelt durch die Fürsprache Mariens.