Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Kurzchronologie zur Bau- und Ausstattungsgeschichte
Der Chronologie liegt folgende Literatur zugrunde:
-MICHEAL WENNING: Historico Topographica Descriptio, Rentamt Landshut, 1723
-JOSEPH HAUSER: Geschichte der Hofmark und Pfarrei Tegernbach, Regensburg
-DIE KUNSTDENKMÄLER VON BAYERN; Niederbayern, Bd. XVIII, Bez.Amt Mainburg
Marc Rosenberg: Der Goldschmide Merkzeichen, 4 Bde., Frankfurtb1922-1928
Helmut Seling: Die Kunst der Augsburger Goldschmiede, 3 Bde., München 1980
-MATRIKEL DES BISTUMS REGENSBURG; Bischöfl. Ordinariat Regensburg (Hrsg.), Regensburg 1997, S. 709 f.
-Akten im Bischöflichen Zentralarchiv Regensburg (BZA)
Herleitung des Ortsnamens Tegernbach:
Hierzu gibt es zwei Theorien: a) „tegarin“ (Herr) und „bac“ (Hügel), d.h. Herrensitz auf dem Hügel; einen alten Herrensitz auf erhöhtem Platz hat es in der Tat gegeben.
b) „Tegaro“ (Name eines Stammesführers) und „wag“ (Teich), da sich ursprünglich hier zwei Bäche trafen und mehrere Teiche speisten.
776: erste Erwähnung von Tegernbach als Ort und Pfarrei (HAUSER)
1034: Bischof Engelbert v. Freising erhält von Graf Adalbert II. v. Ebersberg als Tausch die Kirche und einen Hof in Tegernbach (BZA)
1098: Ein Geistlicher „Wolfher“ übergibt seinen Anteil an der Kirche von Tegernbach an die Freisinger Kirche (BZA)
Im 12./13. Jahrhundert gab es in Tegernbach eine romanische Kirche in Ensemble-Verbindung mit dem Schloss. Die auf einer kleinen Erhebung gelegene Kirche war vom Typus der Wehrkirchen, d.h. mit mächtigem Turm und kleinem Schiff. Der Turm steht bis heute. Unweit der Kirche ist auch in der Frühzeit der Ansitz. In den jüngeren Quellen (BZA) und bei HAUSER wird berichtet, dass die heutige St. Peterskirche im unteren Dorf die ursprüngliche Pfarrkirche gewesen sei. Hier liegt aber eine fälschliche Lesung des Textes bei WENING (1723) vor, wo unmissverständlich von der Pfarrkirche im „oberen Dorf“ und der Filialkirche St, Peter im „unteren Dorf“ gesprochen wird.
Das Präsentationsrecht, d.h. das Recht einen Pfarrer zu benennen, lag bei der ortsansässigen Hofmarksherrschaft.
Um 1240 ist ein Pfarrer „Ulrich“ namentlich überliefert. (HAUSER)
1326 erscheint „Tegernpach“ in einem Pfarrverzeichnis (Matrikel).
1414 wird „Godfrisus vicarius in Tegernpach“ urkundlich bezeugt (Matrikel).
1539-65: Ludwig der Gießer ist als Hofmarksherr Besitzer von Schloss und Kirche. Im Verlaufe des Spätmittelalters sind als Hofmarksherrn die Gießer und die Turner überliefert, im 17. Jh. Die Frauenhofer und die Törring, im 18. Jh. Die Etzdorf, im 19, Jh. Die Kern und Hofstetten (bis 1848).
Unter Franz Xaver Frh. Von Etzdorf wurde um
1740 das Schloss aufgegeben und demoliert. Eine Abbildung (die bislang Älteste) von Tegernbach mit Schloss und Kirche ist bei MICHEAL WENING, Beschreibung des Rentamts Landshut von 1723 erhalten. Sie zeigt das Dorf mit seiner altertümlichen Kirche und das große barocke Wasserschloss. Im Hintergrund auf dem Hügel die Kirche Maria Brünnl mit ehemaliger Klause.
In der Spätgotik (2.Hälfte 15. Jh.) erfolgte eine grundlegende Erneuerung der Kirche mit Aufstockung des Turms und vergrößertem Neubau des Langhauses.
1732/33: Brandzerstörung und Neubau des Pfarrhauses
1730/40: Barocke Umgestaltung der Kirche
1826: Verlängerung des Kirchenschiffs
Errichtung eines neuen Kreuzweges/neue Orgel
1846: Gesamtrestaurierung innen
1876: Neue Orgel
1878 ff.: Präsentationsrecht geht an den Bischof über
1880: Neues Geläut und neue Turmuhr
1905/06: Verlängerung des Kirchenschiffs und Umgestaltung im Jugendstil
Baumeister KATZL (Mainburg); sicher in Zusammenarbeit mit dem Baumeister Hauberrisser, Maler Boeckl, Weichs